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Linzer Reise endet im Viertelfinale

In einem packenden Spiel sieben und einer beherzten Serie lieferten sich die Steinbach Black Wings bis zum Schluss einen erbitterten Kampf gegen den Titelfavoriten aus Südtirol. Nachdem die Oberösterreicher das Halbfinale bis kurz vor Ende vor Augen hatten, unterlagen die Stahlstädter hauchdünn in der Verlängerung.

HCB Südtirol Alperia Steinbach Black Wings Linz 3:2 n.V. (0:1, 1:1, 1:0, 1:0)

Tore: 1:0 Logan Roe (1.Min), 1:1 Luca Frigo (SH/38. Min), 1:2 Andreas Kristler (PP/39. Min), 2:2 Dustin Gazley (55. Min), 2:3 Dustin Gazley (61. Min)

Hinein ins erste Drittel waren es die Steinbach Black Wings die mit der Unterstützung von 150 Fans im Rücken den absoluten Traumstart hinlegten: Gerade einmal nach 23 gespielten Sekunden erhielt Logan Roe den Pass von Michael Haga und drückte ab – mit Erfolg, denn auf einmal zappelte die Scheibe hinter dem Südtiroler Schlussmann Sam Harvey im Netz. Beflügelt vom frühen Treffer spielten die Linzer auch in den Folgeminuten immer wieder groß auf. Nachdem Tirronen die Scheibe bei einem Schuss von Frattin sicherte, war es Andi Kristler, der sich in der neunten Minute alleine mit dem Puck in Richtung Harvey aufmachte. Weder den ersten Schuss noch den Rebound konnte er allerdings verwerten. Kleiner Trost: Das erste Powerplay des Abends ging nach der Strafe von Miglioranzi an die Steinbach Black Wing Linz. Mit einem Mann mehr zog St-Amant prompt aus zentraler Position vor Harvey ab, der dort aber einmal mehr seine Klasse zeigte und sich nicht überwinden ließ. Nachdem die Linzer erneut die Überzahl nicht in Tore verwandeln konnte, war es der zuvor gestrafte Bozener, der für seine Team eine Großchance herausholen, aber nicht abschließen konnte. (12. Minute). Die Südtiroler zeigten sich in der zweiten Hälfte des ersten Abschnittes zwar offensiver, kämpften aber weiter mit einer bissigen Linzer Verteidigung, die Chancen von Halmo und Valentine verhinderten. Auch nach der Strafe am Linzer Torhüter behielten die Black Wings eine weiße Weste, die nach 20 Minuten mit der Führung in die erste Pause gingen.

Linzer antworten auf Schock im Powerplay

Zurück im Mittelabschnitt startete dieses für die Black Wings mit einer Schrecksekunde, nachdem Rasmus Tirronen den Pass außerhalb des Tores spielte und nur knapp keinen Gegentreffer hinnehmen musste. Wenig später zeigten die Hausherren erneut mit viel Druck auf, während Linz Schwierigkeiten hatte, aus der Defensive zu kommen.

Das änderte sich, als Michael Haga mit einem Schuss aus spitzem Winkel zu einer ersten Torchance kam. Im zweiten Drittel machten sich die Linzer dann aber das Leben selbst schwer, indem sie Strafen nahmen. Besonders im ersten Penalty Killing, kurz nach einem gefährlichen Lattenschuss der Gastgeber, zeigten sich die Black Wings aber äußerst effektiv. Angriff um Angriff wurde eliminiert, Scheibe um Scheibe aus dem Drittel befördert, ehe Graham Knott und Shawn St-Amant sogar einen gefährlichen Gegenangriff einleiten konnten. Die Gastgeber aus Südtirol spielten auch in der Folge wesentlich offensiver als noch im ersten Abschnitt und sorgten immer wieder für enorm brenzlige Situationen. Sehenswert wurden diese aber von einem sehr sicher aufspielenden Rasmus Tirronen verhindert. Kurz vor Ende des Mitteldrittels sollten dann auch die Gäste wieder zur Powerplay-Chance kommen, die sich damit aber selbst einen Schock verpassten. Statt die Führung auszubauen, war es Luca Frigo, der den Puck abfing, alleine auf Tirronen zusprintete und diesen in der 38. Minute zum Ausgleich bezwang. Doch die Steinbach Black Wings hatten die richtige Antwort parat: Im selben Powerplay brachte Andi Kristler die Linzer wieder in Führung. Mit einem verdeckten Weitschuss traf er genau ins Schwarze und erzielte das 2:1 für die Stahlstädter. Bei diesem Spielstand sollte es dann auch bleiben, und so ging es für die – einmal mehr lediglich vermeintlich – letzte Pause zurück in die Kabine.

Sechs Minuten fehlen auf die Sensation

Im dritten Drittel waren es zunächst die Gäste aus der Stahlstadt, die die Scheibe laufen ließen, daraus aber keine Chance erarbeiten konnten. Wie so oft in diesem Spiel ging es mit viel Speed hin und her, ehe Haga Harvey einmal mehr mit einem Torschuss prüfen konnte (44. Minute). Nur kurz darauf schrammte Graham Knott am nächsten Treffer für die Linzer vorbei, nachdem er die Scheibe bei viel Verkehr vor dem Tor des Südtiroler Schlussmannes nicht hinter ihn bugsieren konnte. In der Folge schwächten sich die Linzer einmal mehr mit einer Unterzahl, nachdem Raphael Wolf von den Unparteiischen für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt wurde. Bei numerischer Unterlegenheit arbeiteten die Black Wings wie schon zuvor effektiv und erhielten anschließend selbst die Überzahlmöglichkeit. Diese konnten die Linzer trotz mehrerer Möglichkeiten zum Ausbau der Führung nicht nutzen. Schuld daran war wie schon in den Spielen zuvor ein sehr gut auftretender Sam Harvey, der unter anderem drei Schüsse hintereinander vereitelte. Während die Linzer ihre Führung über weite Strecken des Drittels verteidigen konnten, folgte sechs Minuten vor dem Ende dann die bittere Pille: Gazley schnappte sich den Puck nach Vorarbeit von Frattin und netzte direkt vor Tirronen zum Ausgleich ein. Nachdem sich in den Folgeminuten auf beiden Seiten kein weiterer Treffer einstellte, ging es wie im Match zuvor in die Verlängerung.

Linzer Saison endet in der Overtime

Zurück in der Overtime folgte die Entscheidung innerhalb nur weniger Sekunden: Wieder war es Dustin Gazley, der die Scheibe eroberte, alleine konterte und am kurzen Eck einnetzte.

Nach einem weiteren beherzten Kampf, spektakulären Playoffs und einem Grunddurchgang mit vielen Highlights, endet die Saison 2022 / 23 für die Steinbach Black Wings damit im Viertelfinale. In den kommenden Tagen folgen für die Linzer erste Analysen und zahlreiche Gespräche für die Zukunft. Eine gemeinsame Abschlussfeier mit allen Fans ist bereits in Planung. Infos dazu folgen in Kürze.