Mit Thomas Höneckl erstmals in dieser Vorbereitungsphase von Beginn an im Tor starteten die Oberösterreicher erneut bissig in die Partie. In der fünften Minute nahm Andreas Kristler Platz auf der Strafbank und die Special Teams waren ein erstes Mal an diesem Abend gefragt. Die Linzer brachten die Scheibe schnell aus dem eigenen Drittel und setzten mit aggressivem Forechecking nach. Jakob Mitsch erarbeitete sich die Scheibe in der gegnerischen Zone, legte ab auf Brodi Stuart, der aus spitzem Winkel erfolgreich zum 1:0 ins kurze Eck abschloss.
Die Führung sollte allerdings nur kurz anhalten, denn noch im selben Überzahlspiel schlugen auch die Gastgeber ein erstes Mal zu. Geduldig spielten sich die Südböhmer immer wieder die Scheibe durch die Box der Stahlstädter, bis Jakub Valsky mit einem wuchtigen Onetimer von der rechten Seite abzog und Thomas Höneckl zum Ausgleich bezwang (6. Minute). Der Treffer war ein Weckruf für die Gastgeber, die von nun an die Kontrolle über das Spiel übernahmen. Die Linzer kämpften nach einer langen Woche mit ihren Kräften und mussten immer wieder Strafzeiten nehmen, um die ausgeruhten Gastgeber zu stoppen. Diese Undiszipliniertheiten sollten sich kurz vor der ersten Pause erneut bestraft machen, denn wieder war es ein kraftvoller Schlagschuss von Milan Gulas, der den Weg zum 1:2 ins Linzer Tor fand (18. Minute).
Viele Strafen, viele Tore
Mit dem Vorsprung im Rücken gaben die Hausherren auch zu Beginn des Mittelabschnitts den Ton. Die Stahlstädter überstanden einige Chancen und bekamen erst in Überzahl wieder die Möglichkeit Fahrt aufzunehmen. Mit Ablauf der Strafzeit brachte Logan Roe die Scheibe mit einem Schlenzer vor das Tor. Hrachovina musste zur Seite prallen lassen, Andreas Kristler nahm vom rechten Face-Off den Nachschuss und bugsierte gemeinsam mit Dennis Sticha das Spielgerät zum 2:2 in die Maschen (23. Minute). Ein Treffer, der den Steinbach Black Wings wieder Energie gab, denn die Oberösterreicher erarbeiteten sich langsam wieder in die Offensive. Kurz vor Halbzeit der Partie zogen die Gäste ihrerseits ein druckvolles Powerplay auf. Nachdem Lebler Augenblicke zuvor noch an der Stange scheiterte, nahm Shawn St-Amant in der 28. Minute Maß. Der Neuzugang verschaffte sich im Slot einen Moment lang Zeit von seinem Gegenspieler, bekam das Zuspiel von Michael Haga und versenkte es zum 3:2 für die Linzer.
Die Führung war zurückerobert und trotz neuerlicher Strafe, waren es die Oberösterreicher, die in der 33. Minute nachlegten. Brodi Stuart hielt im eigenen Drittel den Schläger in ein gegnerisches Zuspiel und leitete den Konter ein. Stefan Gaffal zog auf und davon und vollendete im Breakaway mit einem schönen Haken zum 4:2 für die Steinbach Black Wings.
Die Oberösterreicher zeigten sich wie in den Spielen zuvor in ihrer Chancenauswertung eiskalt. Anders als bei den bisherigen Heimsiegen brachten sich die Mannen von Philipp Lukas aber dieses Mal mit einigen Strafen und unglücklicher Defensivarbeit um den erkämpften Vorsprung. Drei Minuten vor dem Drittelende war es ein eben solches Powerplay für die Gastgeber, dass das Spiel wieder zugunsten des HC České Budějovice kippen ließ. Mit Pech landete ein abgefälschter Schuss von Jan Stencel genau auf dem Schläger von Milan Gulas, der die Scheibe nur noch am geschlagenen Höneckl zum 4:3 einschieben musste (37. Minute). Die Gäste kämpften sich zur Drittelpause, mussten aber noch vor der zweiten Sirene den neuerlichen Ausgleich hinnehmen. Ein Fehlpass in der Vorwärtsbewegung servierte den Tschechen einen drei auf null Konter, Martins Dzierkals zum 4:4 erfolgreich abschloss (39. Minute).
Mit dem torreichen Unentschieden gingen beide Teams in den Schlussabschnitt. Die Gastgeber gaben erneut das Tempo vor und nutzten die frischeren Beine zur Entscheidung in der Partie. Jakub Strnad tankte sich in der 46. Minute über die linke Seite vorbei an Martin Schumnig und setzte das 4:5 aus Sicht der Linzer an Höneckl vorbei ins Netz. Daraufhin riskierten die Oberösterreicher noch einmal, wurden in der Defensive aber etwas zu leichtsinnig. Stuart Percy nutzte einen Stellungsfehler der Gäste an der eigenen blauen Linie aus, nahm vier Minuten vor dem Ende Speed auf und legte im eins gegen eins das 4:6 für HC České Budějovice nach. Mit einem Time Out brachte Philipp Lukas früh einen zusätzlichen Feldspieler, an der ersten Niederlage in der laufenden Vorbereitung konnte der Cheftrainer aber nichts mehr ändern.
Chance auf die Revanche gibt es für die Steinbach Black Wings bereits nächsten Sonntag in der Linz AG Eisarena. Davor fordern die Stahlstädter am kommenden Freitag auswärts die Straubing Tigers.
Stimme:
Head Coach Philipp Lukas: „Es war ein schwieriges Spiel, in dem wir durch die vielen Strafen auf beiden Seiten nicht wirklich unseren Rhythmus gefunden haben. Obwohl wir nur selten mit vier Linien spielen konnten, haben wir uns die Führung erarbeitet. Danach waren wir durch einige Fehler nicht clever genug, das Spiel zu verwalten. Das sind aber Reaktionen, die wir beheben können. Ich habe dennoch wieder viele Fortschritte gesehen und der Einsatz meiner Jungs war auch heute trotz einer anstrengenden Woche hervorragend.“
HC Motor České Budějovice – Steinbach Black Wings Linz 6:4
0:1 Brodi Stuart (3. Min / SH), 2:2 Dennis Sticha (23. Min), 2:3 Shawn St-Amant (28. Min), 2:4 Stefan Gaffal (33. Min / SH) bzw. 1:1 Jakub Valsky (8. Min / PP), 2:1 Milan Gulas (18. Min), 2:4 Milan Gulas (37. Min), 4:4 Martins Dzierkals (39. Min), 5:4 Jakub Strnad (46. Min), 6:4 Stuart Percy (56. Min)