Linzer halten 99ers im Zaum
Die Linzer starteten abermals mit viel Energie in den zweiten Abschnitt und gaben durch Ryan MacKinnon den nächsten Distanzschuss ab. Erneut kassierten sie früh die erste Strafe, dieses Mal gegen Ken Ograjensek. In Unterzahl blieben die Linzer aufmerksam und gaben den Grazern kaum Möglichkeiten, gefährlich zu werden. Chris Collins versuchte es kurz darauf von der rechten Seite, verfehlte den Kasten aber um einige Zentimeter. Wieder vollzählig dauerte es nicht lange, bis die Stahlstädter ihren ersten Angriff einleiteten. Ryan MacKinnon machte sich gemeinsam mit Travis Barron auf in Richtung Tor, letzterer erreichte den Pass nicht mehr rechtzeitig und konnte so für keine Gefahr sorgen. Aus diesem Versuch resultierte die erste Strafe gegen die Grazer an diesem Abend. Korbinian Holzer musste wegen Hakens für zwei Minuten pausieren. Im Powerplay feuerten die Linzer einen Schuss nach dem anderen auf den Kasten von Lagace. Die Grazer warfen sich mit allem, was sie hatten, in die Schüsse der Linzer und verteidigten mit großem Einsatz. Dennoch fanden die Stahlstädter immer wieder mit guten Kombinationen Wege durch die Abwehrreihen der 99ers. Maxime Lagacé im Tor der Gäste ließ jedoch keinen Schuss passieren und hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel. Zurück im 5 gegen 5 sorgte Ryan MacKinnon mit einem Abschluss von der rechten Seite für Aufsehen, traf dabei jedoch nur das Außennetz. Nach einem Puckverlust der Linzer tauchte Lukas Kainz plötzlich allein vor Rasmus Tirronen auf, doch der Finne blieb ruhig und verhinderte mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich. Kurz darauf verfehlte ein Schuss von Patrick Söllinger von der blauen Linie nur knapp das Ziel. Auch Logan Roe versuchte es aus der Distanz, Graham Knott hielt seinen Schläger in die Schussbahn, doch die Scheibe ging hauchdünn am Tor vorbei. Die Linzer setzten die Gäste früh unter Druck und eroberten sich so immer wieder schnell die Scheibe zurück. Über weite Strecken hielten die Stahlstädter die Zügel fest in der Hand, während sich die Grazer nur selten aus dem eigenen Drittel befreien konnten und kaum zu Offensivaktionen kamen. In der Schlussphase des Drittels sorgte Emilio Romig für Aufsehen, als er sich allein durch die gesamte Grazer Abwehr tankte und in Richtung Tor zog, sein Abschluss jedoch zu zentral geriet und somit kein Problem für Lagacé darstellte. 29 Sekunden vor dem Ende des Drittels kassierten die Linzer eine weitere Strafe: Emilio Romig musste wegen eines Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank. In Überzahl setzten die 99ers sofort nach und suchten den Ausgleich, doch Tirronen war erneut zur Stelle und hielt mit einer starken Parade die Führung fest. Mit dem knappen 1:0 ging es in die zweite Pause.
St-Amant schießt Linzer zum Sieg
Die Grazer starteten in Überzahl in das letzte Drittel und nutzten diese Gelegenheit prompt zu ihrem Vorteil. Nick Bailen zog aus der Distanz ab, Paul Huber hielt seinen Schläger in die Schussbahn und fälschte unhaltbar zum 1:1 ab (42. Minute). Der Ausgleichstreffer verlieh den Murstädtern sichtlich Auftrieb und kurz darauf prüfte Frank Hora mit einem Schuss Rasmus Tirronen, der sicher parierte. In der stärksten Phase der Gäste schwächten sich die Linzer selbst, als sie die nächste Zweiminutenstrafe kassierten. Im anschließenden Powerplay hatten jedoch die Stahlstädter die beste Gelegenheit. Sowohl Shawn St-Amant als auch Ryan MacKinnon scheiterten am starken Maxime Lagacé. Die 99ers versuchten, sich im Linzer Drittel festzusetzen, doch Graham Knott fing einen Pass ab und leitete den Gegenangriff ein. Sein Zuspiel auf Shawn St-Amant war präzise, doch der Stürmer konnte den Puck nicht mehr rechtzeitig kontrollieren. Kurz darauf mussten auch die Grazer wieder in Unterzahl agieren als Korbinian Holzer eine Strafe kassierte. Im Powerplay taten sich die Oberösterreicher zunächst schwer, Wege durch die kompakte Defensive der Gäste zu finden. Kurz vor Ablauf der Strafzeit fasste sich Ryan MacKinnon ein Herz und zog von der blauen Linie ab. Mit einem präzisen Schuss ins linke Kreuzeck brachte er die Linzer erneut in Führung (49. Minute). Die Stahlstädter wirkten nun selbstbewusster und kamen sieben Minuten vor Schluss zu einem weiteren Powerplay, nachdem Anders Koch auf die Strafbank musste. Niklas Würschl versuchte, die Führung mit einem Schuss von der blauen Linie auszubauen, doch Lagacé behielt den Überblick und lenkte die Scheibe über seinen Kasten. Kurz darauf erhielten auch die Grazer noch einmal ein Überzahlspiel, nachdem Luka Maver wegen Haltens pausieren musste. Doch die Linzer verteidigten diszipliniert und ließen keine gefährlichen Abschlüsse zu. In der Schlussphase prüfte Lukas Haudum Tirronen mit einem Schuss von der rechten Seite in die kurze Ecke, doch der Linzer Schlussmann reagierte blitzschnell und fing den Puck sicher. Head Coach Harry Lange setzte schließlich alles auf eine Karte und nahm seinen Goalie vom Eis. Acht Sekunden vor dem Ende nutzten die Grazer die numerische Überlegenheit und es war Nick Bailen, der den Puck zum 2:2-Ausgleich über die Linie beförderte (60. Minute). Nach den sechs Overtime-Spielen im letztjährigen Viertelfinale ging somit auch das erste Wiedersehen in die Verlängerung.
Dort hatten zunächst die Linzer die große Chance zur Entscheidung, als Greg Moro allein vor Lagacé auftauchte, doch der Grazer Schlussmann parierte spektakulär. Auf der Gegenseite entschärfte Tirronen zwei gefährliche Abschlüsse von Bailen und Haudum. Schließlich war es, wie schon in der letztjährigen Playoff-Serie, Shawn St-Amant, der die Linzer erlöste: Nach einem perfekten Zuspiel von Greg Moro versenkte der Kanadier den Puck zum 3:2-Endstand (64. Minute) und sicherte den Stahlstädtern damit den Sieg.
Mit einer geschlossenen Teamleistung zeigten die Linzer gegen die 99ers ihr Playoff-Gesicht und beendeten ihre Negativserie. Viel Zeit zum Durchatmen bleibt jedoch nicht. Bereits am Sonntag steht das nächste Heimspiel in der Linz AG Eisarena auf dem Programm. Zu Gast ist Hydro Fehérvár AV19. Tickets sind online unter tickets.blackwings.at sowie an der Abendkasse erhältlich.