In der ersten Playoff-Runde gegen Graz gingen die Linzer Cracks mit einer extra Portion Motivation aufs Eis. Nach dem Einlauf und der Vorstellung der Starting Six überraschten die Fans in der Linz AG Eisarena ihre Mannschaft mit einer kurzen Choreografie auf den Tribünen. Im Tor komplettierte Schlussmann Rasmus Tirronen die Startaufstellung. Die Oberösterreicher setzten von Beginn an auf ein körperbetontes Spiel und wollten den Murstädtern sofort zeigen, wer das Sagen hat. Doch schon in der 2. Minute ging Graz in Führung: Paul Huber nutzte seine Chance und traf mit einem Schuss ins kurze Eck zum 0:1. Die Stahlstädter hatten kaum Zeit zum Durchatmen, als die Gäste erneut gefährlich wurden. Vor Tirronen herrschte Chaos, Michael Schiechl versuchte es mit einem Schuss, den der Linzer Torhüter abwehrte. Den Rebound leitete Schiechl an Frank Hora weiter, der den Puck zum 0:2 ins Netz beförderte (3. Minute).
Dieser frühe Rückstand weckte die Heimmannschaft auf, und das Blatt wendete sich innerhalb weniger Sekunden. Vor dem Tor der Grazer kam es zu Verwirrung, die Logan Roe eiskalt ausnutzte. Nach einem perfekten Zuspiel von Graham Knott verkürzte er aus kurzer Distanz auf 1:2 (3. Minute). Doch direkt im Anschluss folgte der Konter der Grazer: Trevor Gooch zog alleine auf Tirronen zu, der jedoch rechtzeitig abwehren konnte. Im Gegenzug passte Ian Scheid die Scheibe in die Mitte zu Graham Knott, doch der Center verpatzte die Annahme. In der 5. Minute wurde es erneut brenzlig für die Grazer. Niklas Würschl spielte aus dem neutralen Drittel einen Pass auf die linke Seite zu Shawn St-Amant, der den Puck abfälschte und zum 2:2-Ausgleich traf (6. Minute). Die Grazer forderten daraufhin eine Überprüfung wegen einer möglichen Abseitsstellung, doch nach Videobeweis gaben die Referees den Treffer. Kurz darauf musste Kevin Roy auf die Strafbank, um die Strafe für sein Team abzusitzen. Das Powerplay der Oberösterreicher blieb jedoch ohne Treffer. Beide Teams waren wieder vollzählig, als Graham Knott die nächste gute Chance verbuchte: Sein zentraler Schuss auf Gunnarsson wurde jedoch abgewehrt. Michael Schiechl checkte den Torschützen hart in die Bande, woraufhin die Fäuste das erste Mal in dieser Partie flogen – beide blieben jedoch ohne Strafe. Nur eine Minute später gingen die Gäste erneut in Führung: Rok Tičar erhielt ein perfektes Zuspiel von Lukas Haudum und verwandelte in der 10. Minute zum 2:3. Doch die Grazer machten weiter Druck. Stephen Harper prüfte Tirronen mit einem gefährlichen Schuss, doch der Linzer Schlussmann hielt stand. Den Rebound sicherte sich jedoch Casey Bailey, der den Puck über Tirronens Schienbeinschoner hinweg zum 2:4 ins Netz setzte (11. Minute). Die Linz AG Eisarena, fast ausverkauft, durfte in der 14. Minute erneut jubeln: Brodi Stuart gewann das Eins-gegen-Eins-Duell gegen den Grazer Goalie und verkürzte auf 3:4. Das Spiel blieb rasant und verlagerte sich weiterhin von einer Seite zur anderen. Zwei Minuten später versuchte sich Brian Lebler im Angriff, setzte zum Schuss ins lange Eck an, doch sein 400. Ligator ließ weiter auf sich warten. In der 15. Minute kam es zu einer brenzligen Situation: Casey Bailey traf den Linzer Torhüter mit einem Schlag ins Gesicht, blieb aber ungestraft. Nach einer kurzen Schrecksekunde konnte Tirronen weiterspielen. Kurz darauf flogen erneut die Fäuste – diesmal waren es Luka Maver und Marcus Vela, die sich einen Schlagabtausch lieferten und dafür beide auf die Strafbank mussten. In der 17. Minute fiel schließlich der erneute Ausgleich: Graham Knott fuhr auf der linken Seite auf Gunnarsson zu und schob den Puck unter dessen Arm hindurch zum 4:4 ein. Mit insgesamt acht Toren ging es in die erste Pause eines spektakulären Playoff-Abends.